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Bericht über den Bau einer mittelalterlichen Wurfmaschine (Blide)

von Uwe Strack, Salzgitter


Modell der Blide

Das Modell der Strackschen Blide.

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Inhaltsverzeichnis


Die Idee

Angeregt durch einen Dokumentarfilm über den Nachbau zweier Blidentypen in Schottland befasste ich mich mit dem Thema "Mittelalterliche Bela­ge­rungs­maschi­nen". Die größ­ten Bliden, mit einer Wurf­armlänge von ca. 20 m und einem Gegengewicht von über 20 t, konnten 300 - 400 kg schwere Steinkugeln über 600m weit schleudern. Kaum eine Burgmauer hielt solch einem Beschuss stand. Die Zerstörungskraft dieser Belagerungsmaschine aus dem Mittelalter hatte so einen fürchterlichen Ruf, dass Burgbesatzungen schon aufgaben wenn vor den Toren einer Burg diese Maschine nur aufgebaut wurde.

Auch mich hatte die Wirkung dieser Steinschleuder sehr beeindruckt. Durch das Internet informierte ich mich näher über Herkunft, Ein­sätze, und Maße dieser Maschine.

Zwei Tage später hatte ich auch schon ein kleines Modell mit einem Wurfarm von ca. 40 cm Länge gebaut. Es funktioniert prächtig, man konnte kleinere Kieselsteine 5-6 m weit werfen. Das Funktionsprinzip war also schon einmal umgesetzt.

Der Entschluss reifte, ein größeres, repräsentatives Modell zu bauen. Ich machte also Zeichnungen für eine Blide mit einer Wurfarmlänge von ca. 2,5m. Bei den Berechnungen zum Bau­ma­terial ergab sich, dass ca. 50 laufende Meter Kantholz benötigt werden. Dies führte aus Kos­ten­grün­den zu­nächst dazu, dass ich dieses Projekt aufgab.

Der "Förderverein der Burg Lichtenberg" aus Salzgitter-Lichtenberg bekam Kenntnis von meinem Vorhaben und war interessiert daran, eine Blide auf dem Gelände der Burg Lichtenberg aus­zu­stel­len. Groß­zügigerweise er­klär­te sich der Förderverein bereit, die Kosten für den Bau zu übernehmen, wenn ich die Steinschleuder dem Verein überlassen würde. Es war auch in meinem Sinn, dass meine Blide einen passenden Platz für ihre Aufstellung bekommen würde, und so wurden wir uns einig.

Die fertiggestellte Blide 2005

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Die Planung

Ich nahm die konkrete Planung für den Bau wieder auf. Hilfreich waren dabei Informationen aus dem Internet und eine Zusammenstellung von Daten und Fakten über Stein­schleudern des Dr. Feuerle der Uni Vechta. Viele Hinweise finden sich auf inter­nationalen Inter­net­seiten unter den Such­wörtern "Trebock, Triboc, Trebuchet und Blide".

Wie groß soll nun die Blide werden?


Bedingt durch die Deckenhöhe meiner Werkstatt, konnte das Gestell nicht höher als 2,40 m werden. Dadurch waren die Dimensionen also festgelegt.

Aus der Höhe des Achslagers resultiert die Länge des Wurfarmes, der Freiraum und damit die Größe des Gegengewichtskastens und letztendlich die Maße des Grundgestelles.

Ich begann zu berechnen und zu zeichnen und konnte bald das Baumaterial bestellen. Es bestand aus 100 laufenden Metern Kantholz, 3 m² Bretter, Eichenbalken für die Achsen, Rundhölzer für Holznägel, Bandeisen für Metallbeschläge, Hanftaue und Netze, Holzleim, diverse Schrauben und Nägel und 15 Liter Holzschutzlasur.


Von einem Schlosser ließ ich die Achslager des Ge­wichts­kasten und den Aus­lösemechanismus für den Wurfarm nach einer original mittelalterlichen Vorlage an­fer­tigen.

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Der Aufbau

Zunächst lasierte ich das gesamte Holz, schließlich soll die Blide ja im Freien stehen und für längere Zeit halten.
Es folgte der Zuschnitt und Zusammenbau der Sei­tenteile mit Achslagern. Die Verbindungen der einzelnen Hölzer wurden verzapft. Dabei lernte ich, dass ein Stechbeitel unbedingt Ra­sier­klingen scharf sein muss! Ein stumpfes Stechbeitel ist gar kein Stechbeitel!
Nachdem dann auch der Grundrahmen fertig und mit den Seitenteilen zusam­mengefügt war, konnte ich schon einmal die Ausmaße der Blide erkennen.

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Der Wurfarm

Nun war der Wurfarm an der Reihe. Er musste bei seiner Länge von ca. 4,6 m besonders stabil werden. Im Bereich der Achsen verwendete ich drei Kanthölzer übereinander, seitlich der Achsen verstärkte ich den Arm mit Holzmanschetten und über die Länge des Armes verteilte ich mehrere Ringe aus Bandeisen.

Auf die Achsen schob ich noch 30 cm starke Holzringe als Anlaufscheiben gegen die Achslager. Dies bringt noch seitliche Stabilität bei der Drehbewegung. Die Achse kann so nicht mehr seitlich wandern.

Die Position der Achse des Gegengewichtskasten im Wurfarm gestaltete ich variabel, um verschiedene Hebelverhältnisse am Wurfarm testen zu können.

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Die Geschossrinne

Wurfarm

Die Geschossrinne war schnell angefertigt. Zum Einpassen in den Grundrahmen war wieder der scharfe Stechbeitel gefragt.

Wurfarm

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Das Gegengewicht

Wurfarm
Wurfarm

Als nächstes baute ich den Kasten für das Gegengewicht. Hierbei kam es darauf an, den Freiraum im Gestell für den Pendelkasten möglichst optimal auszunutzen, um ihm ein möglichst großes Volumen und damit die höchstmögliche Zuladung zu geben. Der Kasten darf weder in der Startposition am Wurfarm anliegen, noch beim Wurf mit seiner Pendelbewegung das Gestell berühren.

Den Bereich der Achse und die Bretter des Gewichtskasten verstärkte ich wieder mit Beschlägen aus Bandeisen. Der Kasten wiegt leer schon stolze 125 kg.

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Die Seilwinde

Wurfarm
Wurfarm

Nun muss der Wurfarm mit seinem schweren Gegen­gewicht in die Start- und Aus­löseposition gezogen werden. Dazu wird eine Seilwinde benötigt, die an der Blide fest angebaut ist. Aus Sicher­heits­gründen soll diese eine Rücklaufsperre haben.

Ich entschied mich, die Winde im hinteren Bereich der Blide anzubauen, vorne ist mit Auslösemechanismus und Wurfrinne kaum noch Platz. Hinten pendelt aber der Gewichtskasten, so muss die Winde an einen Ausleger gebaut werden, damit der Freiraum für das Gegen­gewicht gewährleistet bleibt. Als Achse kam ein 8 cm starker Zaunpfahl zum Einsatz. Mal sehen, ob der beim Kurbeln rund läuft? Bisher hatte ich mir noch keine Gedanken über den Bau der Winde gemacht. Bald wurde mir klar, dass sie ein separates Bauwerk innerhalb der Blide wird. Die Winde muss schließ­lich gewaltige Massen bewe­gen und mit der Rück­lauf­sperre auch halten können. Das Zugseil muss über zwei Umlenkrollen geführt werden. Aber nach knapp 50 Ar­beits­stunden war auch dieses Pro­blem bewältigt.

Es bleibt noch, den Wurfarm genau auf Länge zu schneiden und die Beschläge für den Auslösemechanismus anzu­brin­gen. Dazu baute ich die Blide provisorisch auf dem Hof auf, um den Wurfarm für des genaue Schnittmaß in das Achslager einzulegen. Um die Schleuder für die Geschosse mit dem Netz zu vernähen, baute ich mir aus einem Feilenheft ein Griffstück zur Nadelführung. Das Einstechen per Hand war doch ziemlich schmerzvoll. Ich fertigte gleich zwei Netzschleudern mit den Längen 2,3 m und 2,7 m an.

Nun waren alle Komponenten fertig. Bevor sie im Garten aufgebaut wurden, lasierte ich noch einmal alles.

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Erster Test

Wurfarm
Wurfarm
Wurfarm

Nach 3 Wochen Schlecht­wet­terpau­se konnte die Blide endlich aufgestellt werden. Mit tatkräftiger Unterstützung durch die Mitglieder der Ar­chäo­logischen Arbeitsgemeinschaft (AAG)-Salzgitter war die Blide nach 2 Stunden aufgebaut. Es passte alles zusammen, so dass wir gleich einige Funk­tions­pro­ben durch­führten.

Als erstes zogen wir den Wurfarm mit Hilfe der Seilwinde in Startposition. Hier zeigte sich schon der erste Fehler. Bedingt durch die Lage der Umlenkrolle und der Größe des Knotens am Seilende fehlten ca. 20cm um den Wurfarm im Auslösehaken verriegeln zu können. Der Arm musste von Hand nachgedrückt werden.

Als "Geschoss" wurde ein Basketball verwendet, der Gewichtskasten blieb vorerst ohne Ballast. Der Auslösehaken funktionierte sicher und leicht­gängig. Der Bewe­gungs­ablauf der Blide war ein­wand­frei. Der Basketball blieb aber im Netz hängen. Das Netz ist schwerer als der Ball und gab ihn erst im letzten Augenblick oder gar nicht frei.

Wir füllten den Gewichtskasten mit 100 kg Ballast. Als Geschoss wählten wir einen 3,8 kg schweren Findling mit einem unregelmäßigen Durchmesser von 10-15 cm. Auch der Stein blieb im Netz hängen. Die Maschen des Netzes mit 8cm Abstand sind für diesen Stein zu groß, so dass er sich verfing. Für den nächsten Schuss legten wir eine dicke Pappe mit in das Netz.

Jetzt löste sich der Stein und flog ca. 50m weit. Bei den nächsten Ver­su­chen ver­drall­ten sich die Seile der Schleuder und bildeten am Ende des Netzes einen Zwickel, in dem der kleine Findling immer wieder hängen blieb. Es kamen aber dennoch zwei 45 m Würfe zustande. Bei der anschließenden Vi­deoaus­wertung der Würfe konnte man klar erkennen, wie der Stein sich im Zwickel des Netzes verfing.

Fazit der ersten Funk­tions­probe: Die Umlenkrolle der Seil­winde muss versetzt werden, und ein Fla­schen­zug­system muss eingebaut werden, um das geplante Gegengewicht von min 500 kg bewältigen zu können. Das Netz der Schleuder muss so geändert werden, dass das Geschoss sich sicher lösen kann.

Nach zwei arbeitsreichen Tagen waren die erforderlichen Än­derun­gen umgesetzt. Der Wurf­arm konnte nun problemlos heruntergezogen und arretiert werden. Das Netz der Seil­schleu­der ersetzte ich durch ein festes Leder.

Nach ca. 320 Arbeitsstunden ist die Blide jetzt voll einsatzfähig und das Wurfprogramm kann starten, um die Daten für die Dokumentation zu bekommen (siehe Tabelle).

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Das Wurfprogramm

Wir tasteten uns langsam an die Leistungsgrenzen der Blide heran und veränderten die einflussgebenden Parameter für die Wurfweite in kleinen Schritten.

Mit 554 kg Gegengewicht war of­fen­sicht­lich die Belastbarkeit des Wurf­ar­mes beim Her­unter­zie­hen erreicht, er bog sich sichtlich durch. Zur Sicherheit nagelte ich auf der Oberseite des Armes ein Windrispenband auf, um die Biegespannung am Arm zu entlasten.

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Ladevorgang

Es werden mindestens 3 Mann benötigt. Ein Ladevorgang dau­ert knapp 10 Minuten.

Folgende Schritte müssen aus­ge­führt werden:

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Auswertung

Welche Parameter an der Blide führen zu änderungen des Wurfes?

Es muss grundsätzlich dafür gesorgt sein, dass die Blide in Waage auf festem Untergrund aufgestellt ist. Alle Lager und Achsen müssen gut gefettet sein. Die Seile sollten trocken sein.

Die veränderbaren Parameter, die den Wurf beeinflussen, sind:

Auswirkungen auf den Wurf, bei Veränderung der einzelnen Pa­ra­meter

Masse Gegengewichtskasten:

Je größer das Gegengewicht, desto weiter der Wurf. Bleiben alle anderen Parameter unverändert und wird nur das Gegengewicht erhöht, verzögert sich der Zeitpunkt des Lösens der Seilschleuder vom Haltezapfen. Je später das Lösen der Schleuder, umso flacher der Wurf.

Masse Geschoss:

Je größer das Geschoss, desto kürzer der Wurf. Bleiben alle anderen Parameter un­ver­ändert, löst sich die Seil­schleu­der mit steigendem Gewicht des Geschosses immer früher. Je früher das Lösen der Schleuder, umso höher der Wurf.

Form des Geschosses:

Das Geschoss wird im Zeitpunkt des Lösens der Schleuder stark in Rotation versetzt. Bei einem unregelmäßig geformten Stein geht viel Energie durch eine "flatternde" Flugbahn verloren. Die Streuung des Wurfes erhöht sich. Ein sehr unregelmäßiger Stein nahm soviel Energie auf, dass er in der Luft zerplatzte. Ideal ist ein Kugel.

Hebelverhältnis am Wurfarm

Es kamen die Verhältnisse 1:3,5 und 1:4,5 zum Einsatz. Das Verhältnis 1:3,5 erzielte die weiteren Würfe. 100m bei 1:3,5 und 81m bei 1:4,5 bei gleichen Parametern. Der Wurf mit dem Verhältnis 1:3,5 ist dabei etwas flacher.

Haltezapfen am Wurfarm:

Die Stellung des Zapfens wurde während der Würfe zwischen 20° und 44° verändert. Die besten Würfe gelangen mit einer Einstellung zwischen 30° und 36°. Je kleiner der Winkel, desto früher der Zeitpunkt des Lösens der Schleuder und dem entsprechend höher der Wurf.

Länge der Seilschleuder:

Es kamen 2 Schleudern mit Längen von 2,70 m und 2,30 m zum Einsatz. Die längere Schleu­der erzielte bei gleichen Verhältnissen die weiteren Würfe. Der Zeitpunkt des Lösens liegt dabei etwas später, also ein weiter flacher Wurf. Die kurze Schleuder erzeugt einen steilen kurzen Wurf.

Lage der Seilschleuder:

Liegt die Schleuder links aus der Mitte der Wurfrinne, ergibt sich auch eine Abweichung der Wurfbahn nach links, ent­spre­chen das selbe für rechts.

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Anmerkungen

Hier noch einige Anmerkungen

Die Würfe der Blide stimmten mit den errechneten Werten eines Computer-Si­mula­tions­pro­grammes überein.

Es verblüffte mich, dass ein Findling durch die immense Rotation im Flug zerplatzte. Er hatte wohl schon einen Haarriss.

Erstaunt hat mich auch die Genauigkeit der Würfe. Bei gleichen Bedingungen ergaben sich Abweichungen von max. 0,5 m in der Weite und seitlicher Streuung.

Das Achslager des Wurfarmes ist nach oben hin offen. Trotz über einer halben Tonne bewegter Massen lief der Bewegungsablauf so ruhig ab, dass Bedenken einiger Leute unbegründet waren, die Achse würde heraus springen!

Alle Seile hielten den Be­las­tungen stand.

Der Wurfarm war das schwächste Glied in der Kette. Bei ca. 550 kg Gegengewicht verließ mich der Mut die Blide höher zu belasten. Beim Herunterziehen des Armes in die Startposition bog sich das Kantholz beträchtlich. Alle anderen Bauteile könnten mei­ner Mei­nung nach mindestens die doppelte Beanspruchung vertragen. Das nächste Mal wird der Wurfarm stärker di­men­si­oniert!!

Bei der Vor­stellung der Blide und Über­gabe an den För­der­verein Burg Lichtenberg ver­such­ten wir eine 2x3 m2 große Bret­terwand in 100 m Ent­fer­nung zu treffen.

Knapp 40 Leute konnten miterleben, wie der zweite Wurf ins Ziel traf. Es gab einen lauten Knall, der Findling durchschlug die 18 mm starken Nut- und Federbretter wie Papier. Er stanzte regelrecht ein Loch hinein. Das Holz zersprang in viele kleine Splitter. Der Jubel und die Anerkennung der anwesenden fachkundigen Leute und aller anderen Neugierigen war groß!

Die Wirkung der Blide ist wirklich beeindruckend. Der Förderverein der Burg Lich­ten­berg ist begeistert, nun diese gut funktionierende Maschine zu besitzen.

Insgesamt hat die sie über 70 Würfe bestens verkraftet.

Die Presse veröffentlichte zwei Berichte mit schönen Fotos im regionalen und Niedersachsen Teil der Salgitter-Zeitung. Da­durch erfuhr ich noch viel po­si­tive Resonanzen.

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Aufbau Burggelände

Eine Woche später wurde die Blide zur Burgruine der Burg Lichtenberg transportiert. Das Zerlegen und wieder Aufstellen klappte reibungslos und ohne Blessuren an der Stein­schleu­der.

Schade, dass sie hier ihre Leistungsfähigkeit nicht mehr unter Beweis stellen kann! Es wird wohl nur noch möglich sein, mit einem Ball als Wurfgeschoss die Funk­tions­weise zu demonstrieren. In ca. 60m Entfernung steht der Bergfried. Würden wir hier die Leistungsfähigkeit der Blide voll ausnutzen, würde der Bergfried wohl nicht mehr lange stehen?!

Das Fernsehen interessiert sich nun auch noch für die Blide. Wir wurden von SAT 1 an­ge­spro­chen, einen Filmtermin für einen Bericht über die Blide zu ver­ein­baren. Um einen halbwegs brauchbaren Wurf zeigen zu können, ohne dass Schaden an der Burg entsteht, füllte ich einen Basketball mit Sägemehl. Nach 3 Stunden Drehzeit war alles im Kasten. Der Ka­me­ra­mann wollte unbedingt eine Einstellung, in welcher der Ball direkt auf ihn zu fliegt. Meine Warnung, dass dies zu ge­fähr­lich für ihn und seine Kamera sei, schlug er in den Wind. So positionierte sich das Team vor dem Tor des Bergfriedes auf dem Podest in ca. 6m Höhe. Prompt zeigte die Blide ihre volle Treffsicherheit und der 2,5 kg schwere Ball knallte nur 2 cm an Mann und Kamera vorbei an das Tor. Das Team war blass und sprachlos.

Zum Anlass der Gene­ral­ver­sammlung des Fördervereines der Burg Lichtenberg sollte die Blide noch einmal vorgeführt werden. Wieder waren Presse und diesmal das Filmteam von TV38 anwesend.

Die Blide ist nun zum An­zie­hungs­punkt auf dem Burgberg geworden.

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Schlusswort

Am Anfang dieses Projektes stand große Begeisterung für eine mittelalterliche Stein­schleu­der und null Ahnung über die Zusammenhänge dieser Ma­schine.

Nach ca. 320 Arbeitsstunden als Konstrukteur, Zimmermann, Schmied, Seilflechter, vielen Recherchen, Berechnungen und noch mehr Augenmaß war die Blide einsatzbereit.

Meine Neugierde über die Zusammenhänge der vielen Faktoren um einen guten Wurf zu erzielen, konnte gestillt werden.

Viele meiner Vermutungen wur­den bestätigt, einige Er­geb­nisse über­rasch­ten mich.

Von Anfang bis Ende war es ein riesiger Spaß die Blide zu bauen und den gewaltigen Anblick dieser Wurfmaschine in Aktion zu genießen!!

Ich danke der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft Salzgitter und allen anderen Freunden für ihre tatkräftige Unterstützung!

Großen Dank auch an den För­der­verein der Burg Lich­ten­berg, der mir durch seine finanzielle Unterstützung dieses Projekt ermöglichte und für einen würdigen Platz dieser Blide auf der Burg Lich­ten­berg sorgte.

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Der Konstrukteur

Uwe Strack

Lenbachweg 19

38228 Salzgitter

Uwe Strack hat den Bericht verfasst und ist zuständig für die fachlichen Inhalte.